Heilpflanzenkunde Band I - III

 

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Der nun bereits in 8. Aufl. erscheinende Klassiker der Heilpflanzenkunde entwickelt eine auf der anthropo­sophisch orientierten Medizin basierende Betrachtungsweise des Zusammenhangs zwischen Mensch und Pflanzenwelt. Pelikan geht dabei in drei Schritten vor: Der erste Band entwickelt das Phänomen der Dreigliederung der mineralischen, pflanzlichen, tierischen und der menschlichen Leibesorganisation. Der zweite Band ist der in allem Lebendigen anwesenden Welt der ätherischen Bildekräfte gewidmet, während der dritte Band den Weg von den ätherischen Bildekräften zu den ihr Innensein darstellenden Bildekräftewesen, der Welt der Elementarwesen, aufzeigt. Das Werk vermittelt eine Darstellung der therapeutischen Wirkungsweisen von rund 400 Heilpflanzen mit zahlreichen Zeichnungen von Walther Roggenkamp. Für Ärzte, Pharmazeuten, Therapeuten, Biologen und Lehrer eine unverzichtbare Grundlage.

Heilpflanzenkunde | Band I – III
Der Mensch und die Heilpflanzen

889 Seiten in 3 Bänden, kartoniert
Format: 22,5,x 15,5 cmm
8. Auflage 2012
Verlag am Goetheanum


ISBN: 978-3-7235-1066-7

VORWORT

Die Heilkunst der Alten hat sich in hohem Maße auf die Welt der Heilpflanzen gestützt. Durch die Fortschritte der analytischen und synthetischen Chemie und der mit ihr Hand in Hand arbeitenden Pharmakologie des letzten Jahrhunderts in den Hintergrund gedrängt, erlebt diese Welt durch die Entdeckung der Antibiotika, die Erforschung neu bekanntwerdender, stark wirkender Drogen – wie des Weißdorns, des Süßholzes, der Ammi visnaga, der Rauwolfia daß das Interesse der offiziellen Wissenschaft sich wieder auf sie richtet. Man würde von einer Renaissance der Heilpflanzenkunde sprechen, wenn nicht die weiteren Wege der Forschung in den vorgezeichneten und ausgelaufenen Geleisen zu erwarten wären: Isolieren der «Wirkstoffe», Erforschung ihrer chemischen Struktur, künstliche Synthese durch die moderne Chemie.

Man darf aber von einer Neugeburt der Heilpflanzenkunde sprechen, seit eine durch moderne Geistesforschung (Anthroposophie) erweiterte Heilkunst auf neue Wesensbeziehungen zwischen Pflanze und Mensch hinzuweisen vermag. Eine solche Heilpflanzenkunde darf im echten Sinne rationell genannt werden; denn in ihr wird eine Darstellung des Menschenwesens und der Pflanzenwelt zugrunde gelegt, die beide exakt aufeinander beziehen kann. Es wird für das Erkenntnisstreben möglich, den Menschen in die Pflanzenwelt, die Pflanze in das Menschenwesen hineinzuprojizieren. Insbesondere findet für eine solche Erkenntnisart die kranke menschliche Natur, die Gesamtheit aller pathologischen Prozesse, in dem Reiche der Heilpflanzen ihre Gegenwelt und Widerspiegelung, ihre pflanzliche Projektion. Dies in den Grundzügen darzustellen, ist die Aufrabe dieses Buches. Dem Verfasser ist klar, daß es sich um einen mit allen persönlichen Mängeln behafteten Versuch handelt – der aber gewagt werden kann, da die Forschungsergebnisse Rudolf Steiners in so reicher Fülle vorliegen.

Die vorliegenden Darstellungen sind Früchte einer Arbeit an der Pflanzenwelt, die 1921 im kleinsten Kreise durch Erarbeiten der Goethe’schen Metamorphosenlehre begonnen, durch Aufmunterung der genialen Persönlichkeit Dr. Eugen Kolisko’s fortgesetzt, durch die Bücher und Vorträge des bedeutenden Botanikers Dr. Usteri namhaft gefördert wurde. Die entscheidenden Schritte auf eine Heilpflanzenkunde zu im hier gemeinten Sinne ergaben sich durch die damals gehaltenen Vortragsreihen Rudolf Steiners vor Ärzten. Ein Arbeitskreis, der sich im Anschluß an eine solche Vortragsreihe in Stuttgart aus Ärzten, Pharmazeuten und Chemikern bildete, ist als Quellort der Keimideen dieses Buches anzusehen.

Einen wichtigen Impuls zur weiteren Ausgestaltung bekamen diese Keimideen durch die Arbeiten und Veröffendichungen Dr. Guenther Wachsmuths, insbesondere sein Werk «Die ätherischen Bildekräfte in Kosmos, Erde und Mensch». Später folgten die grundlegenden Darstellungen des. für die Begründung einer geisteswissenschaftlichen Botanik bahnbrechenden Botanikers und Pädagogen Dr. Gerbert Grohmann. Nicht zuletzt sind jedoch die zahlreichen Heilpflanzenstudien der Weleda-Mitarbeiter zu erwähnen, die seit bald drei Jahrzehnten an verschiedenen Orten, z. B. in den «Weleda-Nachrichten», erschienen sind. In den letzten Jahren sind die gründlichen «Medizinisch-botanischen Wesens-Darstellungen einzelner Arzneipflanzen» Dr. W. Chr. Simonis’ zu nennen, der nun bald ein halbes Hundert von Heilpflanzenmonographien geschaffen hat. Aber auch in der anthroposophisch-medizinischen Fachliteratur finden sich eine Reihe feinsinniger Studien über wichtige Heilpflanzen.

Eine systematische Gesamtdarstellung des Heilpflanzenwesens war jedoch noch zu unternehmen. Möge das Vorliegende als ein Beitrag zu dieser Aufgabe freundlich aufgenommen werden.

Zum Schluß erfüllt der Autor gerne die Pflicht, allen denen zu danken, die seine Arbeit gefördert haben; insbesondere seines ersten Lehrmeisters der Pflanzenkunde zu gedenken: seiner lieben Lebenskameradin, ohne deren vielseitige Hilfe dieses Buch nicht zustande gekommen wäre.

Schwäbisch Gmünd, im Frühjahr 1957
Wilhelm Pelikan